Hast du ihn schon mal gelesen? Schon mal erlebt? Nein, die Rede ist nicht von Fifty Shades of Grey. Sondern vom Mehrwert. Alle sind Fans von ihm, lieben und verlangen ihn. Aber warum? Und was ist so toll an ihm. Heute lüfte ich das kleine Geheimnis: Wie geht Mehrwert beim Texten?
Aber vorher beantworte ich noch die Frage: Was bedeutet Mehrwert überhaupt?
In der Wirtschaft bedeutet Mehrwert zum Beispiel: Zuwachs an Wert, der durch ein Unternehmen erarbeitet wird. Wie langweilig, dennoch wichtig. Oder: wichtig, dennoch langweilig. Such es dir einfach aus.
Mehrwert beim Texten definiert ChatGPT so: Er bezieht sich auf den zusätzlichen Nutzen oder die zusätzliche Information, die ein Text bietet. Es geht darum, dass die Leser:innen nach dem Lesen des Textes etwas Neues lernen. Schon besser, oder?
Wann ist ein Text mir mehr wert
Als Textheldin, aber auch als begeisterte Leserin hochwertiger Texte, bedeutet für mich Mehrwert genau das, was tatsächlich im Wort steckt: Ein Text ist mehr wert. Und das ist er für mich, wenn ein Artikel nicht nur informiert und amüsiert, die grauen Zellen bewegt, den Nutzen einer Leistung oder eines Produkts klar aufzeigt.
Es gibt noch etwas Besonderes, beinah etwas Romantisches um den Mehrwert eines Textes herum: Für mich ist das die Dezenz. Inhalte unaufdringlich, jedoch virtuos und zielgenau auf den Punkt bringen – das begeistert mich persönlich immer wieder. Und wenn das kommt, bin ich bereit: zu kaufen, zu buchen, zu empfehlen.
Also, wenn Inhalte – ob Blogartikel oder Werbetexte – von Mensch und Maschine gern gelesen werden und gleichzeitig unauffällig verkaufen – das nenne ich einfach gelungen. Liebevoll verpackt sind sie dann ein Genuss für mich.
Gute Artikel verkaufen natürlich besser. Ich brauche keine fünf Ausrufezeichen nacheinander, die mich anschreien: Kauf mich. Denn dann kaufe ich erst recht nicht. Du etwa?
Das kann ein Text mit Mehrwert
Es gibt jedoch einige wichtige Punkte, die du auf deiner Liste abhaken solltest, wenn du dich ans Texten mit Extra-Nutzen für die Leser:innen herantraust. Ein Text mit Mehrwert kann zum Beispiel:
- nützliche Informationen liefern, die bis jetzt nicht bekannt sind
- konkrete Lösungen für ein Problem oder Antworten auf eine Frage bieten
- den Leser:innen Impulse geben, sie inspirieren und motivieren
- eine neue Sichtweise auf ein Thema bieten
- Sicherheit und Transparenz vermitteln
- Emotionen ins Spiel bringen
- Langeweile durch humorvolle oder spannende Geschichten vertreiben
Keinesfalls dabei vergessen: Zielgruppe, Zielgruppe und wieder Zielgruppe.
Was hat Mehrwert mit Yoga zu tun
Wusstest du, dass schreiben (Likh) auf Sanskrit auch zeichnen und berühren bedeutet? Auch das gehört für mich zum Mehrwert eines Textes.
Als Yogafreundin kann ich vielleicht anhand des wohlklingenden Namasté den Mehrwert aus einer neuen Perspektive durchleuchten. In Indien und hinduistisch geprägten Ländern begrüßen sich die Menschen typischerweise mit der respektvollen Geste Namasté. Dabei legen sie die Handflächen vor das Herz aneinander. Sie schließen noch die Augen und neigen den Kopf zur Brust.
Hierzulande ist Namaste durch Yoga und Meditation bekannt geworden. Am Anfang und am Ende der Yogapraxis erklingt die Grußformel aus dem Sanskrit. Aber was bedeutet sie genauer?
Das Wort setzt sich aus den Silben zusammen:
- nama: verbeugen
- as: ich
- té: du
Wortwörtlich übersetzt heißt es dann: Ich verbeuge mich vor dir. Doch es steckt hinter Namasté für die meisten Yogis und Yoginis viel mehr als das, zum Beispiel:
- Respekt
- bedingungslose (Selbst)liebe
- Dankbarkeit
- Achtsamkeit
- das Göttliche in jedem Menschen
Und so antwortet Mahatma Gandhi als Albert Einstein ihn fragt, was bedeutet wohl Namasté:
Ich ehre den Platz in dir, in dem das gesamte Universum wohnt. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn du dort bist und auch ich dort bin, wir beide eins sind.
Mahatma Gandhi
Eine wunderbare Definition, wie ich finde. Sie zeigt auch, wie tief der Sinn eines einzigen Wortes sein kann. Plötzlich ist Namasté nicht nur Hallo und Tschüss, sondern Respekt, Seele und Dankbarkeit. Und somit viel mehr wert als eine Geste am Anfang und am Ende vielleicht auch deiner Yoga-Session.